Sardinien im Camper Van – Porto Pino
Ein magischer Ort, an den es mich immer wieder zieht
Sardinien im Camper Van- eine kulinarische Rundreise quer über die Insel. Der zweite Teil: Porto Pino
Sardinien im Camper Van – Porto Pino – Eine Trauminsel, die auch die Karibik des Mittelmeeres genannt wird. Kein Wunder. Türkisblaues Wasser, endlose Traumstrände und eine ganz besondere, tief entspannte Lebensart der Menschen sowie kulinarisch ein ganz eigenes Erlebnis. Über die Insel hatte ich bereits etliche Berichte und Rezepte veröffentlicht. Wer sie gelesen hat und die Bilder gesehen hat, der weiß, warum die Insel uns nach zwei Jahren erneut zum insgesamt sechsten Mal angelockt hat. Über eine Campingreise mit unserem Pössl Campster Cult Ende Mai / Anfang Juni mit der ganzen Familie im Camper Van.
3 Wochen – 4 Stationen:
- Station 1: Die Gegend rund um Tempio Pausania
- Station 2: Porto Pino – endlose Dünen und Nato Militärbasis
- Station 3: Muravera – Traumstrände an der Costa Rei
- Station 4: Alghero – Festungsstadt mit spanischer Geschichte
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Die Reise im Schnelldurchlauf – Video erstellt mit TRAVELBOAST
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Station 2: Die Gegend rund um Porto Pino
Das Ziel: Das Küstenstädtchen Porto Pino ganz im Südwesten der Insel
Die Anreise: von Cagliari aus ca. 80 km der SS 195 Richtung Südwesten folgen – Immer der Küste entlang (wir sind von ganz vom Norden angereist – siehe Station 1) – Achtung hier und in der näheren Umgebung gibt es etwas, was ich so nicht erlebt habe. Teils 3 fest installierte Blitzer in einem kleinen Dorf gleichzeitig. Viele sind zerstört, aber nicht alle.
Die Unterkunft: Lu Hotel Porto Pino
Besichtigt: Seehafen und Bergwerk Porta Flavia / Bergbaustadt Iglesias / Tropfsteinhöhle Grotta di San Giovanni in Domusnovas
Weitere sehenswerte Ziele: Halbinsel Sant‘ Antioco und Thunfischinsel Isola di San Pietro / Inselhauptstadt Cagliari mit Dom und Markt sowie Shoppingmeile / weitere Bergwerke und Bergwerksruinen in der Gegend
Testurteil: Anders aber mit ganz eigenem Reiz
Anreise und Unterkunft
Sardinien im Camper Van – Porto Pino. Ihr wundert Euch vielleicht, wieso in einem Beitrag mit Camper Van ein Hotel als Unterkunft vorgeschlagen wird. Der Hauptgrund: Wir wollten eigentlich gleich zur Station 3 (Muravera) an der Costa del Rei durchfahren. Allerdings haben wir dann festgestellt, dass der dortige Campingplatz erst am 25.05. Saisonstart hat. Nachdem ich viel über Porto Pino und die wohl schönsten Dünen Eurpas, defintiv aber die schönsten der Insel gelesen hatte, ging es also noch für 2 Nächte nach Porto Pino. Da das kleine Küstenstädtchen wohl inzwischen auch ziemlich touristisch ist, haben wir uns für das schöne Lu Hotel vielleicht 10 Minuten von Porto Pino entfernt in Sant‘ Anna Aresi entschieden. Das war bezahlbar, herrlich unaufgeregt, sauber mit guter Küche und wirklich nettem Service. Ein Mini Meerblick vom Speisesaal war auch drin und es hat einen Pool.
Die Dünen von Porto Pino
Gleich nach dem Hotel Check In ging es für uns ans Meer zu den wunderschönen Dünen von Porto Pino. Hier fährst du am Besten die Via Is Pillonis Richtung Porto Pino und biegst dann Links ab. Ein Damm führt durch die „Salinas“ vorbei an Flamingos Richtung Parkplatz. Im Sommer 2023 waren das 6 € für PKW und 10 € für Camper. Das solltest du wissen.
Dafür kommst du nach einer abenteuerlichen Buckelpistenfahrt den wunderschönen Dünen sehr nahe. Wichtig: Ganz in der Nähe ist ein NATO Truppenübungsplatz an welchem Wüstenkampf trainiert wird. Erst im Sommer werden die Strände wohl ganz geöffnet. Bei uns war es Ende Mai noch so, dass zum einen massig Militär Hubschrauber trainiert habe (ein Apache flog direkt über den Strand) und außerdem 2 Soldaten den direkten Zugang zu den Dünen abgesperrt hatten. Trotzdem war es traumhaft schön mit dem weißen Sand (teils mit roten Korallenresten gefärbt), dem klaren Wasser und der wunderschönen Landschaft.
Sardinien im Camper Van – Porto Pino – Bergwerk und Hafen Porto Flavia
Um 1923-1924 erbaut ist der Hafen eine ingenieurstechnische Meisterleistung von Cesare Vecelli. Bennant wurde der Hafen nach seiner Tochter Flavia. In den 1960er Jahren ließ seine Bedeutung dann allerdings nach und in den 1990ern wurde er aufgegeben. Die Tour durch das Bergwerk und den Hafen lohnt sich aber allemal, auch wenn die Anfahrt etwas holprig ist. Es ist wirklich eine Meisterleistung. Alles ist durchdacht, vom Abbau der Erze bis hin zu Transport und Verladung auf die Schiffe.
Im Anschluss lohnt sich ein Spaziergang durch den etwas südlich gelegenen Giardino belvedere di Nebida in der Stadt Nebida, wo man auf einem schön angelegten Rundgang hoch über dem Meer spektakuläre die Aussicht genießen kann. Ein kleines Restaurant ist auch da. Wir sind allerdings gleich im Anschluss nach Iglesias und zur Grotta di San Giovanni gefahren. Warum? Das siehst du in den nächsten Punkten dieses Beitrags.
Sardinien im Camper Van – Porto Pino – Iglesias
Als ob der Besuch des Hafens Porto Flavia nicht schon eindrucksvoll genug gewesen wäre, wurde uns klar, dass wir ein Mittagessen brauchen. Also ging es in die Bergwerksstatt mit dem spanischen Namen „Iglesias“. Um 14 Uhr unter der Woche bei jenseits der 30 Grad war ehrlich gesagt nicht viel los. Wir aber hatten ein Ziel. Den noch relativ neuen Geheimtipp aus dem gerade erste erschienenen Marco Polo Reiseführer. Das Restaurant „Villa di Chiesa“ Piazza Municipio, 3, 09016 Iglesias. Wir kamen also um 14 Uhr dort an, mit zwei Kindern. In kurzen Hosen. Die Stadt war ausgestorben, wie in einem Western kurz vor dem Showdown. Wir standen vor der unscheinbaren Tür, sahen, dass dort eine sardische Gesellschaft einen Geburtstag feiert und wollten gerade gehen…da macht unser Sohn die Tür auf. Für uns eine der anfangs peinlichsten, dann besten Entscheidungen unseres ganzen Urlaubs. Für ihn der Weg zu einer eigenen Portion Spaghetti alle Vongole. Seiner allerersten. Das Schönste war. Wir waren definitiv unpassend gekleidet für dieses feine Restaurant, wurden aber behandelt wie die Fürsten. Aber seht selbst:
Grotta San Giovanni Domusnovas
Die längste Kutschenhöhle der Welt
Weil wir ja doch irgendwie nie, oder nur spät genug bekommen, ging es dann noch weiter nach Domusnovas. Was soll ich sagen? Der Besuch der Grotta San Giovanni war absolut lohnenswert und nochmal ein gigantisch guter Abschluss dieser Etappe. Wer kann schon behaupten, in einer Tropfsteinhöhle mit Straße gewesen zu sein und wie wir, dank Nebensaison und kurz vor Schluss, auch noch Mutterseelen allein? Einer Höhle, in welcher bis in die 1990er Jahre noch Autoverkehr herrschte, wo jetzt aber nur noch Radfahrer erlaubt sind. Der Besuch dieser Höhle ist ein echtes Muss, wenn ihr in der Gegend seid. Warum? Seht selbst:
Reise nach Muravera
Als kleines Schmankerl noch ein paar Bilder von der Reise nach Muravera. Der Ziegenstrand. Ein toller Badestrand. Etc.